

Die deutsche Spielwarenindustrie ist ein Schrittmacher bei der Entwicklung und Produktion von Spielzeug. Um die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, gestaltet der DVSI seit mehr als 30 Jahren aktiv die Rahmenbedingungen der Branche mit. Wir sind kompetenter und gefragter Gesprächspartner – für unsere Mitglieder wie für Politik und Gesellschaft.
Die Wirtschaft bildet das Fundament der Gesellschaft; ohne Spielen aber keine Kultur und keine Wirtschaft. Spielen ist Motor und Treiber vieler gesellschaftlicher Entwicklungen. Selbst Ideen und Gedanken werden durchgespielt. Spielen ist Ausdruck von Freiheit: man kann, muss nicht. Spielen ist für den DVSI kein Kinderkram. Spielen ist ein Grundbedürfnis. Davon sind wir überzeugt, dafür setzen wir uns ein. Wir brauchen ein Recht auf Spielen.
Die Spielwarenbranche ist sich ihrer besonderen Verantwortung als „Spieleerfinder“ bewusst. Wir stehen für eine vertrauensvolle und transparente Zusammenarbeit mit allen gesellschaftlichen Akteuren. Spielen ist uns für „Kinderspiele“ zu wichtig.
Die Grundlage der Verbandsarbeit ist der Erfahrungs- und Meinungsaustausch zwischen den Mitgliedern, um eine gemeinsame Position gegenüber Politik und Öffentlichkeit zu finden. Der DVSI ist ein Mitglieder- und Dialogverband, der seinen Mitgliedern Heimat und Orientierung sein will und für diese mit einer Stimme spricht.
Wir zeigen Gesicht, bekennen Farbe, leben Vielfalt und bieten Plattformen für Austausch und Dialog. Ob auf der Spielwaren-Weltleitmesse in Nürnberg oder gegenüber Medien, in Fachausschüssen oder als „Botschafter des Spielens“. Die heterogene Mitgliederstruktur des DVSI erweist sich dabei als besonderer Gewinn für die Mitglieder.
Politisches Monitoring zählt zum Tagesgeschäft. Relevante Themen werden in den Fachausschüssen Kommunikation und Lobbyarbeit diskutiert. Ihre Mitglieder sind wichtige Multiplikatoren und Vermittler.
Die Aufgaben des DVSI gehen über das traditionelle Kerngeschäft der Interessenbündelung hinaus. Der DVSI bietet als „Selbsthilfeverband“ seinen Mitgliedern exklusive Beratungs- und Dienstleistungen:
Die Mitglieder des DVSI stehen in regelmäßigem Austausch. Zahlreiche Fachgruppen stiften dafür einen institutionalisierten Rahmen. Mit den wichtigsten internationalen Spielwarenverbänden sowie nationalen und internationalen Organisationen und Instituten ist der DVSI seit vielen Jahren intensiv vernetzt. Die jährliche Mitgliederversammlung liefert den idealen Rahmen für Networking und Kommunikation.
Die Spielwarenindustrie in Deutschland schloss sich verbandsmäßig zunächst auf Landesebene zusammen. Dort wo kraftvolle Unternehmen entstanden, organisierten sich auch die Verbandsinteressen schon früh. So etablierte sich bereits 1919 der Württemberg-Badische Spielwarenindustrie Verband (WBSV). Zu seinen Gründungsmitgliedern gehörten die Chefs der Firmen Margarete Steiff, Märklin und Cie oder Kindler und Briel, also Kibri. Dieser Verband gründete sich, nachdem die Nationalsozialisten ihn zerschlagen hatten, 1950 als Industrieverband Spiel und Hobby Baden-Württemberg neu. Schon nach dem Ersten Weltkrieg existierte die Fachgruppe Spielwaren und Christbaumschmuckindustrie in der Wirtschaftsgruppe Metallwaren in Berlin mit einer Fachgruppe in Nürnberg. Deren Geschäftsführer war Kommerzienrat Schwarz von der Firma Bing, der damals größten Spielzeugfabrik der Welt. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm Johann Distler aus Nürnberg hier den Vorsitz; Bing hatte sich bereits 1932 als Auswirkung der Weltwirtschaftskrise aus der Spielzeugproduktion zurückgezogen.
Bereits im Jahr 1970 gab es erste Bestrebungen, unter dem Namen „Verband der deutschen Spielwarenindustrie“ eine bundesweite Organisation zu gründen. Sie sollte offen sein für alle Landesverbände der deutschen Spielwaren-, Hobby-, Christbaumschmuck- und Karnevals- sowie Festartikel-Industrie. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten die Interessengemeinschaft nordwestdeutscher Spielwarenhersteller I. G., die Vereinigung der Bayerischen Spielwaren- und Christbaumschmuck-Hersteller e. V. in Nürnberg und der Industrieverband Hobby und Spiel Stuttgart. Der Verband wurde 1974 ins Vereinsregister eingetragen.
Schnell wird deutlich, dass es bei der Interessenvertretung der deutschen Spielwarenindustrie ab Ende der siebziger Jahre gewisse Dopplungen gab, die in erster Linie aus der Historie zu erklären sind. Doch die wirtschaftlichen Verhältnisse in der Welt entwickeln sich mit zunehmender Geschwindigkeit weiter. Die Globalisierung erweiterte auch die Herausforderungen an die Verbände. Die Mauer fiel 1989, die vergrößerte EU führte 1993 den europäischen Binnenmarkt ein, und China wurde auch als Werkbank für deutsche Spielwarenhersteller immer bedeutender. Umso wichtiger wäre jetzt eine Interessenvertretung wie aus einem Guss. Die deutsche Spielwarenindustrie brauchte dringend ein Sprachrohr, eine Stimme, die in der Welt Gehör findet, Respekt genießt und vor allem: ihre Interessen durchsetzen kann. Unter der Regie von Dr. Volker Schmid, dem Geschäftsführer der beschriebenen Einzelverbände, gelang im April 1991 ein großer Schritt für die Branche: Der neu gegründete „Deutsche Verband der Spielwarenindustrie e. V.“ (DVSI), zunächst mit Sitz in Nürnberg, wurde zum Nachfolger des Verbandes der Deutschen Spielwaren-Industrie, des Verbandes der Bayerischen Spielwaren-Industrie, des Verbandes der Nord- und Westdeutschen Spielwarenindustrie und des Industrieverbandes Spiel und Hobby Baden-Württemberg. Die geschickte Namenswahl macht es übrigens jetzt auch endlich möglich, Firmen aufzunehmen, die ihren Sitz in der Bundesrepublik haben, aber vorwiegend Waren aus anderen Ländern, etwa aus Asien, importieren. Es gelingt, den neuen Verband ohne Austritte von Mitgliedern aus den Vorgänger-Verbänden zu organisieren.
Der Deutsche Verband der Spielwarenindustrie e. V. (DVSI) vertritt heute, 30 Jahre nach seiner Gründung, effektiv die Interessen von ca. 220 Unternehmen der deutschen Spielwarenbranche gegenüber Politik, Behörden, anderen Bereichen der Wirtschaft, der Wissenschaft, Gesellschaft und den Medien. Trotzdem bleibt genügend Raum für die Heterogenität, die diese Branche in Sachen Firmenstruktur auszeichnet und die zugleich ihre Stärke ist. Die Mitgliedsfirmen des DVSI repräsentieren mit ihren Unternehmen und Marken mehr als 80 Prozent der Spielwaren in Deutschland. Nach vielen Jahren in Stuttgart, ist der Sitz des DVSI seit Januar 2015 in Nürnberg. Ein großer Teil der Mitgliedsunternehmen hat sich in Fachgruppen organisiert, die kooperative Mitglieder des DVSI sind. Entsprechend der internationalen Ausrichtung sind mittlerweile auch ausländische Hersteller Mitglieder im DVSI. Die europäische Integration der Branche wird durch den europäischen Verband TIE (Toy Industries of Europe) gefördert. Der DVSI ist Mitglied im internationalen Verband ICTI (International Council of Toy Industries), dessen Präsident von 2021 – 2024 DVSI Geschäftsführer Ulrich Brobeil ist. Die DVSI Verbandspolitik wird von einem ehrenamtlichen Vorstand und der Geschäftsführung gestaltet. Geschäftsführer des DVSI ist Ulrich Brobeil.
Zu den aktuellen Projekten des DVSI mit Vorrang gehören die Organisation der Spielzeugsicherheit in der gesamten Lieferkette, der Fokus auf Nachhaltigkeit als Hilfestellung für die Mitgliedsunternehmen, die permanente Förderung des Mitgliederaustausches sowie die Aktionen „Spielen macht Schule“ und „Spielen am Nachmittag“.