Und…, wann steigt sie nun, die große DVSI-Jubiläumssause? Tja, diese Frage haben wir uns in den letzten Wochen und Monaten oft gestellt.

Ideen gab es mehr als genug. Wir hatten uns das schön bunt  ausgemalt, kommunikativ und verbindend. Aber je länger wir überlegten und planten, desto mehr kam der Gedanke auf, dass das in Corona-Zeiten keinen Sinn und noch weniger Spaß macht. Persönliche Begegnungen, ein Wiedersehen nach langer Zeit, das kann man nicht bis ins letzte Detail regeln und reglementieren. Und jetzt? Pech gehabt? Jubiläum ohne Jubel? Nein, wir werden uns nicht kampflos ergeben. Wir machen das Beste draus und legen einfach – aller guten Dinge sind 3 – ein bisschen was drauf auf die 30. Das heißt nach DVSI-Rechnung: Aufgehoben ist nicht aufgeschoben. Wir zelebrieren im Jahr 2024 die Schnapszahl 33, jawoll! Und so wie es aussieht haben wir bis dahin auch Corona nebst Mutanten einigermaßen im Griff. Dann werden wir die Sektkorken ganz unbesorgt knallen lassen und zwar dreifach! Versprochen!

In diesem Jahr lassen wir 30 Jahre DVSI für Sie Revue passieren:  

Die Anfänge
Die Spielwarenindustrie in Deutschland schloss sich verbandsmäßig zunächst auf Landesebene zusammen. Dort wo kraftvolle Unternehmen entstanden, organisierten sich auch die Verbandsinteressen schon früh. So etablierte sich bereits 1919 der Württemberg-Badische Spielwarenindustrie Verband (WBSV). Zu seinen Gründungsmitgliedern gehörten die Chefs der Firmen Margarete Steiff, Märklin und Cie oder Kindler und Briel, also Kibri. Dieser Verband gründete sich, nachdem die Nationalsozialisten ihn zerschlagen hatten, 1950 als Industrieverband Spiel und Hobby Baden-Württemberg neu. Schon nach dem Ersten Weltkrieg existierte die Fachgruppe Spielwaren und Christbaumschmuckindustrie in der Wirtschaftsgruppe Metallwaren in Berlin mit einer Fachgruppe in Nürnberg. Deren Geschäftsführer war Kommerzienrat Schwarz von der Firma Bing, der damals größten Spielzeugfabrik der Welt. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm Johann Distler aus Nürnberg hier den Vorsitz; Bing hatte sich 1932 als Auswirkung der Weltwirtschaftskrise aus der Spielzeugproduktion zurückgezogen. Bereits im Jahr 1970 gab es erste Bestrebungen, unter dem Namen „Verband der deutschen Spielwarenindustrie“ eine bundesweite Organisation zu gründen. Sie sollte offen sein für alle Landesverbände der deutschen Spielwaren-, Hobby-, Christbaumschmuck- und Karnevals- sowie Festartikel-Industrie. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten die Interessengemeinschaft nordwestdeutscher Spielwarenhersteller, die Vereinigung der Bayerischen Spielwaren- und Christbaumschmuck-Hersteller in Nürnberg und der Industrieverband Hobby und Spiel Stuttgart. Der Verband wurde 1974 ins Vereinsregister eingetragen.

Vereinigung
Schnell wird deutlich, dass es bei der Interessenvertretung der deutschen Spielwarenindustrie ab Ende der siebziger Jahre gewisse Dopplungen gab, die in erster Linie aus der Historie zu erklären sind. Doch die wirtschaftlichen Verhältnisse in der Welt entwickeln sich mit zunehmender Geschwindigkeit weiter. Die Globalisierung erweiterte auch die Herausforderungen an die Verbände. Die Mauer fiel 1989, die vergrößerte EU führte 1993 den europäischen Binnenmarkt ein, und China wurde auch als Werkbank für deutsche Spielwarenhersteller immer bedeutender. Umso wichtiger wäre jetzt eine Interessenvertretung wie aus einem Guss. Die deutsche Spielwarenindustrie brauchte dringend ein Sprachrohr, eine Stimme, die in der Welt Gehör findet, Respekt genießt und vor allem: ihre Interessen durchsetzen kann. Unter der Regie von Dr. Volker Schmid, dem Geschäftsführer der beschriebenen Einzelverbände, gelang im April 1991 ein großer Schritt für die Branche: Der neu gegründete „Deutsche Verband der Spielwarenindustrie e. V.“ (DVSI), zunächst mit Sitz in Nürnberg, wurde zum Nachfolger des Verbandes der Deutschen Spielwaren-Industrie, des Verbandes der Bayerischen Spielwaren-Industrie, des Verbandes der Nord- und Westdeutschen Spielwarenindustrie und des Industrieverbandes Spiel und Hobby Baden-Württemberg. Die geschickte Namenswahl macht es übrigens jetzt auch endlich möglich, Firmen aufzunehmen, die ihren Sitz in der Bundesrepublik haben, aber vorwiegend Waren aus anderen Ländern, etwa aus Asien, importieren. Es gelingt, den neuen Verband ohne Austritte von Mitgliedern aus den Vorgänger-Verbänden zu organisieren.

Gegenwart
Wir haben für Sie die Highlights von 1991 bis 2021 in einer Grafik zusammengestellt. Ereignisreiche 30 Jahre, oder? Für den DVSI, für Ihr Unternehmen und für die gesamte Spielwarenbranche. Eines ist sicher: Das Leben geht weiter, auch wenn wir derzeit alle etwas „ausgebremst“ sind. Es bleibt spannend! Was wir Ihnen für die bevorstehenden Herausforderungen und die kommenden Jahre auf den Weg geben möchten? Machen Sie es wie wir: Blicken Sie hoffnungsvoll und positiv gestimmt in die Zukunft. Seien Sie engagiert und kreativ. Wir vom DVSI sind an Ihrer Seite!

Ihr

Ulrich Brobeil
DVSI Geschäftsführer